Sitzungspräsident Heinz Meller eröffnet die neue Kampagne mit „Schee, dass ihr alle widder do seid“

Text: Gerd Plachetka

Fotos: Peter Kossok

Auch der Humorstandort Mombach ist in seine neue Kampagne gestartet und nimmt traditionsgemäß am 11.11. mit dem legendären „Worschtobend“ langsam Fahrt auf. Von wegen ruhig und besinnlich im Zuge der nahenden Adventszeit. Der Abend gestaltete sich – gewiss unter Zuhilfenahme von stärkenden Mitteln wie Weck, besonders viel Worscht und Woi – zu einem Narrenauftakt der besonderen Art. „Wolle mer nit“, intonierte das Saalpublikum auf Mellers Nahrungsvorschläge wie: Dinkelkeime, Müsliriegel, Limo, Hirse, Orangensaft, Spinat oder Hundsbeeren. Es war also angerichtet.

Der „Castingabend“ bei dem sich wieder viele bewährte Bohnebeitel-Glanzlichter am Narrenhimmel tummelten, war ein gesunder Mix aus gekonnt traditionell bewährten, aber auch neuen Gesichtern. Obligatorisch gesetzt – ohne dem unbestechlichen Jurypublikum vorwegzugreifen – sind ein musikalisch bestens aufgelegter Harry Borgner. Als „KI-Holzmichelinterpret“, schlüpft er in die Stimmen von Udo Lindenberg, Reinhard May oder Michael Holm. Ebenso Marc Wolf mit seinem wunderbaren „Mombacher-Dämmerschöppensong“ und nach ihrer Babypause zurück auf der närrischen Bühne mit ihrer unverwechselbar-klaren Stimme Simone Gromma.      

Viele Bohnebeitelfreunde kennen Tobias Abt als „Pizzaboten“ oder „Polarforscher“, aber in der Rolle eines versierten Witzeerzählers hat man ihn bislang noch nicht erlebt. In der Figur des Nachwächters erscheint Adi Guckelsberger mit seinen gereimten Gags und den dazugehörigen Publikumspointen. Und auch als schon gegen Mitternacht Steffen Jobst als Pfarrer Fulder gekonnt den kirchlichen Segen überbrachte war das Saalpublikum beseelt. Jobst brachte wieder einmal Politik, Zeitgeschehen und Kokolores in seiner Predigt unter. Vielfach und wieder einmal weit angereist aus dem Frankenland der Aktive Franz Besold mit seinem Bühnenauftritt „Servus, macht´s gut“.

Erste mutige Schritte auf die Mombacher närrische Rostra wagten Helga Kurz und Didi Polanski als singende Schulkinder in Form eines Couples. Die beiden Bohnebeitelaktiven feierten mit ihrer Darbietung einen gelungenen und vielumjubelten Einstand auf der Bühne. Auch der Mumbacher Meckerbeitel – alias Jochen Merz – glänzte wie gewohnt facettenreich mit einem wahren Blitzlichtgewitter als er von seinem Traumjob als Fitnesstrainer des Deutschen Bundestages berichtete.

Auch neue Gesichter durften sich präsentieren. Die durch ihr Mainzer Kiosk mit vielen Menschen gut vernetzte Kerstin Bitz als „Karola Kurier“ weiß da natürlich zwangsläufig Vieles zu erzählen. Ebenso wie die Bäckereifachverkäuferin Annalena Boller, der von ihrer Kundschaft ebenfalls so manches zugetragen wird, wenn sie ihre „Echten Meenzer“ verkauft. Jörsch Dietrich als „Meenzer Wingertsknorze“ besingt den „Rhoihessewoi“ und Thomas Heinz schlüpft in die Rolle eines Zeitungslesers. Zwei ältere eher melancholische Lieder in einer Wiederaufnahme präsentierten Christian und Sepp Bartmann.

Der Worschtobend wurde gekonnt und herrlich närrisch moderiert von Knut Burkhardt, der unermüdlich an- und abmoderierte, kommentierte und den Bühnenaktiven den obligatorischen Worschtorden überreichte. Musikalisch und das seit 26 Jahren einmal mehr souverän begleitet von der Ein-Mann-Bigband Charly Nägler.