Fastnachtsauftakt mit dem traditionellen Worschtobend bei den Mombacher Bohnebeiteln

 

 

Ein echter Leckerbissen aus der närrischen Küche des MCV „Die Bohnebeitel“ 1886 e.V. und eine Ode an schmackhafte Fleischwurst sowie sonstige schweinische Ingredienzien ist der legendäre Worschtobend zum alljährlichen Fastnachtsbeginn in Mombach. Neben den herzhaften Leckereien wurde den wieder einmal ausnahmslos männlichen Gästen zudem natürlich auch ein abwechslungsreiches fastnachtliches Bühnenprogramm kredenzt und aufgetischt. Erste heitere Stunden sind in Mombach obligatorisch garantiert, wenn auch nur der kleine aber gut gefüllte Saal des Mombacher Turnvereins sich närrisch auf die Kampagne einstimmt. Sitzungspräsident Heinz Meller begrüßt aus der Bütt und zelebriert klerikal das andachtliche Worschtgebet in dem es um die Verherrlichung alles Leckeren geht und Grünkern, Hirse oder Hundsbeeren verteufelt werden. „Liebe arme Sau – wir haben dich zum Fressen gern“.

Wortgewandt teils gereimt dann wieder in Prosa führt Präsidiumsmitglied Ulli Bohland durch das Programm. Wo Not am Mann ist da ist die Feuerwehr. Auch im richtigen Leben ist Bohland in der städtischen Leitzentrale „pyrotechnisch“ im Einsatz. Und im Umgang mit Feuerwerk kennt er sich aus. Die närrische Pyroschlacht eröffnet Klaus-Dieter Becht mit mächtiger Saalunterstützung und intoniert die Maledo Gassenhauer „Ohne Worscht, ohne Woi“ und „Loss en trinke“.

Burghard Steger erzählt als Amtsveterinär von Stockenten, Blechhühnern und was der Rinderwahn mit dem Brexit zu tun hat. Dann „rappelt di Bix“ mit der Mombacher Bohnegard, die das Trommeln noch üben muss. Harry Borgner erscheint als Vereinsgründer und verzückt einmal mehr mit seinen illustren Stimmlagen. Mit dem „Garde Battle“ kämpfen Thorsten Albert und Diddi Polansky trommelnd um die Ehre von Mombach und Gonsenheim. Dann folgt eine Homage auf die „Lewwerworscht“ mit Hilfe von Ulli Bohland am Taktstock, Präsidium und dem Saal. Leib- und Seelefastnachter Uwe Ferger brilliert mit diversen musikalischen Weisen wie dem „Mumbächer Tafelspitz“ und bringt mit seinem „Bohnestangeblues“ den Saal vollends zum Kochen. Der gewitzt-wortgewandte Gerd Brömser erscheint als „Lifestyle-Historiker“ und wagt einen Blick tief in die Badebütt bevor Adi Guckelsberger wie gewohnt in die Rolle des Nachtwächters schlüpft. Noch einmal machen Uwe Ferger diesmal zusammen mit Hans Decker musikalisch „e Fass uff an Fassenacht“. Mit einem kleinen Blick ins qualitativ sehr anspruchsvolle neue Programm geht ein äußerst unterhaltsamer Abend mit dem legendären Worschtlied zu Ende. Die Bohnebeitelmacher haben bei ihrer Auswahl einmal mehr die Qual der Wahl.

Text: Gerd Plachetka

Fotos: Wolfgang Tannenberger